17.11.2021 Perspektivenwechsel
Es ist Abend kurz nach 9, die Kinder sind - ich hab schon fast nicht mehr daran geglaubt - doch noch in ihren Zimmern verschwunden. Voller Mondschein fällt durchs Wohnzimmerfenster auf die Couch, auf der ich nur kurz die Beine hochlege…um mich dann auch gleich hinter meinen Laptop zu setzen um den Fuxengut_Blog zu füttern.
Seit mittlerweile 2 Monaten nehme ich mir das jetzt schon vor.
Seit mittlerweile 2 Monaten nehme ich mir das jetzt schon vor.
Ich feile im Geiste an einem Rahmen, einen roten Faden, versinke in meinen Gedanken, starre dem Vollmond entgegen…und schrecke hoch. Ein müder Blick auf die Küchenuhr. Es ist mittlerweile halb 1.
Also lasse ich das mit meinem Blogbeitrag, ich ergebe mich und schlurfe ins Bett. Gefühlte 2 Minuten später läutet der Wecker.
Es ist halb 6. Es ist Donnerstag. Es ist Wochenmarkt am Steyrer Stadtplatz.
Also lasse ich das mit meinem Blogbeitrag, ich ergebe mich und schlurfe ins Bett. Gefühlte 2 Minuten später läutet der Wecker.
Es ist halb 6. Es ist Donnerstag. Es ist Wochenmarkt am Steyrer Stadtplatz.
Ich beziehe Stellung mit meinen 25 Gemüsekisten am Stadtplatz. Einsame alte Damen und Herren platzieren sich mit kalten Händen und heißen Kaffeetassen im Gastgarten neben meinem Gemüsestand, müde Mittelschulpädagogen streifen mit lärmenden Halbwüchsigen durch die historische Altstadt.
Bald füllt sich der Ausschnitt in meinem Blickfeld.
Steyr wacht langsam auf, meine Gemüsekisten leeren sich. Es wird Mittag und ich mache mich auf den Heimweg.
Am Nachmittag wird gejätet, geerntet, gefüllt, geliefert. Die Stunden des Tages rinnen mir durch die Fingern.
Irgendwann wirds Abend.
Die Kinder sind - ich hab auch heute fast nicht mehr daran geglaubt - doch noch in ihren Zimmern verschwunden. Nicht mehr ganz so voller Mondschein fällt durchs Wohnzimmerfenster, ich lege die Beine hoch. Nur kurz……
Der Geist ist willig – aber das Fleisch ist schwach. Ich geh ins Bett.
Ein Blogbeitrag im Spätherbst ist immer eine schwere Geburt. In diesem Jahr aber ganz besonders. Wo ist sie hin, die geistige und körperliche Frische?
Irgendwo versickert zwischen Gemüsefeld und Haushalt. Zwischen grünen Kisten und brauner Erde. Zwischen schlechten Nachrichten und noch schlechterem Wetter.
Zwischen Klimanotfall und Pandemie, zwischen Feldarbeit und Familienleben, zwischen Selbst- und Fremdansprüchen sehne ich mich nach einem Winterschlaf.
Bald füllt sich der Ausschnitt in meinem Blickfeld.
Steyr wacht langsam auf, meine Gemüsekisten leeren sich. Es wird Mittag und ich mache mich auf den Heimweg.
Am Nachmittag wird gejätet, geerntet, gefüllt, geliefert. Die Stunden des Tages rinnen mir durch die Fingern.
Irgendwann wirds Abend.
Die Kinder sind - ich hab auch heute fast nicht mehr daran geglaubt - doch noch in ihren Zimmern verschwunden. Nicht mehr ganz so voller Mondschein fällt durchs Wohnzimmerfenster, ich lege die Beine hoch. Nur kurz……
Der Geist ist willig – aber das Fleisch ist schwach. Ich geh ins Bett.
Ein Blogbeitrag im Spätherbst ist immer eine schwere Geburt. In diesem Jahr aber ganz besonders. Wo ist sie hin, die geistige und körperliche Frische?
Irgendwo versickert zwischen Gemüsefeld und Haushalt. Zwischen grünen Kisten und brauner Erde. Zwischen schlechten Nachrichten und noch schlechterem Wetter.
Zwischen Klimanotfall und Pandemie, zwischen Feldarbeit und Familienleben, zwischen Selbst- und Fremdansprüchen sehne ich mich nach einem Winterschlaf.
Ein Perspektivenwechsel als Motivationsschub ist gefragt. Alles einmal von weiter weg betrachten hilft ja angeblich immer. Abstand gewinnen.
Die Dambergwarte liegt dafür am nächste. Das sollte reichen.
Die Dambergwarte liegt dafür am nächste. Das sollte reichen.
Schnaufend komm ich oben an, mit 38 Jahren 36 Meter überm eigenen Leben und erkenne meinen Lebensmittelpunkt als unscheinbaren Fleck in der fernen Landschaft.
Die Stadt liegt friedlich eingebettet im Alpenvorland zwischen Flüssen und Herbstfarben.
Von da oben schaut die Welt deutlich besser aus als sie derzeit ist.
Die Stadt liegt friedlich eingebettet im Alpenvorland zwischen Flüssen und Herbstfarben.
Von da oben schaut die Welt deutlich besser aus als sie derzeit ist.
Na dann… schnellstens runter von dieser morschen Holzkonstruktion aus den 70ern. So wirklich vertraut habe ich diesem Aussichtsturm schon als Kind nicht.
Neuer Tag – altes Leben - neues Glück.
Der Wecker läutet, es ist 6 Uhr. 2 Stunden später stehe ich in der herbstlichen Kälte mit meinen Gemüsekisten in Garsten. Die Warteschlange ist länger als erwartet.
Jung, alt oder irgendwo dazwischen, mit oder ohne Kinder, mit oder ohne Maske, mit oder ohne Geduld, mit oder ohne guter Laune.
Eine Stammkundin Mitte, Ende 80 wartet auch. Mit Geduld, mit Rollator, mit gebückter Haltung, mit wachem Geist. Wie jede Woche verstaut sie gute 5 Kilo Erdäpfel in ihrem Rollatorkorb.
Sie bezahlt und überreicht mir - in einem weißen Kuvert - den nächsten Perspektivenwechsel dieser Woche.
Zuhause lese ich die Zeilen auf A5…“da Erdöpfel is ollewei gut…“ als Antwort auf meine oft gestellte Frage, was sie jede Woche mit so vielen Kartoffeln macht.
Neuer Tag – altes Leben - neues Glück.
Der Wecker läutet, es ist 6 Uhr. 2 Stunden später stehe ich in der herbstlichen Kälte mit meinen Gemüsekisten in Garsten. Die Warteschlange ist länger als erwartet.
Jung, alt oder irgendwo dazwischen, mit oder ohne Kinder, mit oder ohne Maske, mit oder ohne Geduld, mit oder ohne guter Laune.
Eine Stammkundin Mitte, Ende 80 wartet auch. Mit Geduld, mit Rollator, mit gebückter Haltung, mit wachem Geist. Wie jede Woche verstaut sie gute 5 Kilo Erdäpfel in ihrem Rollatorkorb.
Sie bezahlt und überreicht mir - in einem weißen Kuvert - den nächsten Perspektivenwechsel dieser Woche.
Zuhause lese ich die Zeilen auf A5…“da Erdöpfel is ollewei gut…“ als Antwort auf meine oft gestellte Frage, was sie jede Woche mit so vielen Kartoffeln macht.
Das Geschriebene gefällt mir.
Nicht nur, weil es so charmant oberösterreichisch ist, sondern auch weil es mich daran erinnert, dass das Einfache um vieles mehr ist als man denkt.
Kaum zu glauben, dass Erdäpfel philosophisch so viel hergeben.
Einfach und reduziert - daraus lässt sich trotzdem vieles machen - das klingt nach einer sinnvollen Einstellung für die kommenden Wochen.
Ich nehme nicht an, dass meiner Garstner Erdäpfelkundin bewusst ist, was ich in ihre Kartoffelrezepte so inspiriert reininterpretiere.. aber meine Laune passt gerade.
Abstand, Weitblick, Perspektivenwechsel - mein Motivationspegel klettert langsam wieder nach oben. Mein Winterschlaf kann warten.
Zum Abendessen gibts heute Erdöpfe mit Butter und dann setze ich mich endlich zu meinem Blog.
Die Gemüsekisten für den morgigen Steyrer Wochenmarkt stehen übrigens auch schon bereit...
also falls es jemand von euch auch ein bisschen einfacher braucht - mindestens am Esstisch...Erdäpfel habe ich natürlich mit.
Nicht nur, weil es so charmant oberösterreichisch ist, sondern auch weil es mich daran erinnert, dass das Einfache um vieles mehr ist als man denkt.
Kaum zu glauben, dass Erdäpfel philosophisch so viel hergeben.
Einfach und reduziert - daraus lässt sich trotzdem vieles machen - das klingt nach einer sinnvollen Einstellung für die kommenden Wochen.
Ich nehme nicht an, dass meiner Garstner Erdäpfelkundin bewusst ist, was ich in ihre Kartoffelrezepte so inspiriert reininterpretiere.. aber meine Laune passt gerade.
Abstand, Weitblick, Perspektivenwechsel - mein Motivationspegel klettert langsam wieder nach oben. Mein Winterschlaf kann warten.
Zum Abendessen gibts heute Erdöpfe mit Butter und dann setze ich mich endlich zu meinem Blog.
Die Gemüsekisten für den morgigen Steyrer Wochenmarkt stehen übrigens auch schon bereit...
also falls es jemand von euch auch ein bisschen einfacher braucht - mindestens am Esstisch...Erdäpfel habe ich natürlich mit.
Aber damit wir es euch nicht zu einfach machen, bringe ich morgen verschiedene Sorten mit ;).
Wir sehen uns!
Wir sehen uns!