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14.02.2020_Kohlrabischnitzel und Suppenhahn

Wie wärs mit einem Betriebszweigwechsel

Unser Vorrat an Wintergemüse neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu…Zeit wird’s für frisches Grün. Also verbringen Igor und ich den Tag im Gewächshaus und arbeiten am Frühling. Am späten Nachmittag beginnt es zu schneien…und am Abend ist alles wieder weiß. Frühling scheint in weiter Ferne genauso wie das frische Grün.
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Es bleibt also noch Zeit…um eventuell den Betriebszweig zu wechseln…?

Beim Gedanken an den statistischen Fleischhunger hierzulande, könnte man vielleicht tatsächlich in Versuchung geraten. Immerhin irgendwas zwischen 80 und 100 Kilo Fleisch – am liebsten Schwein und Hendl - verputzt der und die Durchschnitts-ÖsterreicherIn im Jahr.
Also wie wäre es denn dann mit einer Schweine- oder Hühnermast am Fuxengut.

Wir waren letztes Jahr tatsächlich kurz davor, uns immerhin 2 Schweine zuzulegen.
Plan war, dass die Kollegen am Feldrand eingezäunt, samt Ställchen, bei Sonnenschein und Regenwetter in den Tag hinein leben.
Auf ihrem Speiseplan sollten - wie in guten alten Bauernhof-Zeiten – vor allem Gemüseabfälle stehen. Das liegt bei uns irgendwie nahe.
Hinsichtlich der knapp 600.000 Tonnen genmanipulierten Soja aus Südamerika, die jährlich in Österreich verfüttert werden, wäre unser geplanter Schweinespeiseplan eine gute Sache gewesen.

Unsere Feldgemüseabfälle würden sinnvoll verwertet und in Form von Schweinefleisch aus dem eigenen Garten auf unserem Teller landen…

Schlussendlich haben wir uns dann aber wegen der gesetzlichen Auflagen und zeitlicher Unvereinbarkeiten doch gegen die eigene Ferkel-Aufzucht entschieden.
Ersatzprogramm war ein 120 Kilo - Mangalizaschwein aus dem Ennstal das wir von der Weide zum Schlachter gebracht und im Anschluss am Fuxengut zerlegt haben.

Mit dem Schwein in der Tiefkühltruhe sollten wir jetzt eine Zeit lang über die Runden kommen, weshalb wir den Schweinemast-Gedanken fürs erste verwerfen.

Also dann: Wie wärs mit Masthühner?

Damit könnte ich in die Fußstapfen meiner Großeltern treten, die es schon in den 1970ern mit der Hühnermast am Fuxengut probiert haben.

Über 80 Millionen Mastküken erblicken jedes Jahr das Licht bzw. die Neonröhre der Welt in Österreich. Das sollte doch auch noch für uns reichen.
Jeder Igor-Normalverbraucher in der ukrainischen Pampa und jeder Bauernhof auf den Ravensburger-Puzzle unserer Kinder hält Hühner. Von daher waren Hühner von Anfang an ein fixer Bestandteil unseres Bauernhof-Traums. Insbesondere die idyllische Vorstellung des frischgelegten Frühstücksei hat mir gefallen.
Die Hähne unter unseren Legehennen könnte man fürs erste schon einmal als Masthähne bezeichnen.
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Als professionelles Masthuhn geht dieser Junghahn aber nicht durch...
Wie gesagt, wir waren ja anfangs nur am Frühstücksei interessiert, weshalb wir - wenig kreativ - mit den etablierten Lohmann- Hybridhühnern angefangen haben. Praktisch jeder Legebetrieb, wurscht ob Bio oder nicht, hält diese Legemaschinen. Verlässlich legen sie jeden Tag ein Ei und kommen auf keine blöden Ideen…wie z.B. ihre Eier auszubrüten.
Unnahbare, nervöse Tiere die wir irgendwann gegen bodenständigere Rassen eingetauscht haben.
Unsere jetzigen Hühner legen naturgemäß um einiges weniger Eier als ihre Vorgänger, bestehen  aber dafür ein- wenn nicht zweimal jährlich darauf, ihre Eier ausbrüten.
Irgendwann haben wir aufgehört uns zu wehren…
 
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Und da die Küken nach dem Schlüpfen von uns nicht – wie in der Legehennen-Branche üblich - nach Geschlecht sortiert werden, um die Hähne von vornherein zu „entsorgen", müssen wir die Brüder mit-großziehen und mit-füttern...so ca. 8 Monate lang. Dann ist auch für Fuxengut-Hähne Schluss.
 
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Das ist nämlich dann so ungefähr der Zeitpunkt, an dem sie anfangen, den Hennen wirklich auf die Nerven zu gehen.
Im Vergleich zum durchschnittlichen Masthuhn, das schon nach 40 Tagen  in Plastik eingeschweißt bei Billa, Spar und Co. landet, können unsere Hähne immerhin auf ein vergleichsweise langes Leben zurückblicken.
 
Mit Hühnerfleisch werden wir trotzdem nicht reich werden… dafür sind unsere Hendln den meisten wohl zu sportlich und in weiterer Folge zu zach.
Kein Wunder, ihr Aktionsradius ist an einem schönen Tag beträchtlich. Sie scharren unten an der Steyrer Stadtgrenze und schaukeln drüben am Spielplatz in der Mayrgutsiedlung. Sie klopfen in der Früh von außen ans Fenster, wenn wir spät dran sind mitn Füttern und von innen ans Fenster, wenn sie sich wiedermal ins Haus verirrt haben.
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Es gibt durchaus Nachbarn, die die Ausflüge unserer Hühner nicht besonders charmant finden…Aber charmant finden sie die industrielle Tierhaltung anderswo wahrscheinlich auch nicht.
Wir werden mit unserer legeren Tierhaltung zwar nicht die Welt retten, aber immerhin ists ein Gegenentwurf zu dem, was Pandemien wie die jetzige befeuert. Da muss eine Legehenne, die hie und da durchs Unterholz im Garten streift oder am Spielplatz auf der Schaukel sitzt – angeblich - doch irgendwie beruhigend sein…meine Meinung.
Wie auch immer, ein erfolgreicher Hühnermast-Betrieb wird das mit unserer Haltungsart auf jeden Fall nicht. Und mit Eiern, auch wenn sie noch so schön bunt sind, werden wir auch nicht reich, weil wir im Gegenzug zu unserer unprofessionell-familiären Haltungsart, 50 Cent pro Ei verlangen. Das muss man wollen, oder auch nicht.
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Welche Lehren ziehen wir also aus unserer Diskussion im verschneiten Gewächshaus? …dass wir besser bei dem bleiben, was wir gut können.

Falls es einmal kein zäher Suppenhahn sein soll…dann gibt es in der Gegend ja glücklicherweise ein paar andere Adressen für gutes Fleisch.
Wir bleiben beim Gemüse, dem sollte man ohnehin mehr Platz am Teller einräumen. Hin und wieder das Schweineschnitzel gegen ein Kohlrabischnitzel zu wechseln freut nicht nur uns sondern gleich den ganzen Planeten...Mahlzeit.
(*Dieser Blogabsatz enthielt Produktplatzierungen*).
 
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Autor:
Julia
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