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27.11.2022_Mensch ärgere dich nicht im Altenheim

Entschleunigung am 1. Advent

Seit einigen Monaten bin ich regelmäßige Besucherin im Altenheim auf der Steyrer Ennsleite. Es liegt in der Natur der Sache dort Menschen zu treffen, die den Großteil ihres Lebens bereits erledigt haben. Womit die vergangenen Jahrzehnte dieser Leben gefüllt wurden weiß ich nur bei meiner Oma, die vor kurzem eine Wohneinheit hier bezogen hat.

Für einen Neuling wie mich waren die Altenheimbesuche anfangs durchaus gewöhnungsbedürftig. Mittlerweile fahre ich aber sehr gerne dort hin.

Wenn das Wetter passt, spazieren wir gemächlich ein paar ziellose Runden im „Rosengarten“. Bei Schlechtwetter fahren wir mit dem Lift runter ins Erdgeschoß-Cafe und spielen „Mensch ärgere dich nicht“. Trotz Demenz, die Oma gewinnt immer. Der beleidigte Urenkel unterstellte ihr letztens  nach einer verlorenen Partie, dass sie doch nur so tue als ob sie verwirrt wäre.
Gewinnen ist der Oma aber, im Gegensatz zum jungen Gegenüber, mittlerweile wurscht. Es geht um nix mehr. Die absolute Entschleunigung des Lebens. Während ich mich durch den Familien- und Arbeitsalltag hetze wird im Altenheim die Zielgerade entlanggeschlendert.

Irgendwann begleiten wir die Oma zurück in ihr Zimmer, entlassen sie auf ihren Fernsehsessel  und fahren heim aufs Fuxengut.

Ich  zücke die To-do-Liste für den Rest des Tages und lege los  – wie immer mit dem Gefühl von Zeitknappheit als treuen Begleiter. Ärger über irgendwas, dass sich  nur knapp bis garnicht mehr ausgeht ist vorprogrammiert.

Was steht bei uns am Fuxengut an – jetzt gerade und in den kommenden Monaten?

Karotten, Pastinaken, Peterwurzel, Sellerie, Rote Rüben, Weiß- und Rotkraut ernten & einlagern. Fast erledigt. Markttage und Lieferungen vorbereiten, Gemüse verkaufen und ausliefern. Lieferscheine und Rechnungen schreiben. Kohlsprossen, Lauch, Spinat, Mangold, Vogerlsalat ernten, Lagergemüse waschen und fürn Verkauf vorbereiten. Marktfahren und ausliefern. Gewächshäuser aufräumen. Gemüsesorten fürs nächste Jahr auswählen –  der Saatgutkatalog für 2023 ist schon ins Haus geflattert.
Jungpflanzen, Saatgut, Pflanzenschutz & Dünger bestellen. Radieschen, Spinat, Vogerlsalat frisch aussäen. 
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Langsam aber sicher heißts dann Weihnachten vorbereiten. Geschenke kaufen, Wohnung putzen, Speiseplan überlegen…am besten irgendwas mit Gemüse.
Feiertage bestmöglich genießen.
Aussaaterde bestellen und abholen. Arbeitsgeräte putzen und reparieren. Steuererklärung machen. Gemüseverkauf am Stadtplatz wieder starten. Gemüseverkauf vorm Lagerhaus starten. Bäume schneiden. Hähne schlachten.
Den Frühling herbeisehnen und die Birke anzapfen.
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Tomaten, Paprika, Melanzani  vorziehen, Zwiebel auspflanzen, Frühkartoffel & Lagerkartoffel  setzen, Karotten aussäen.
Hendlstall putzen. Zucchini auspflanzen. Markt-fahren.
Alles für die Bio-Kontrolle dokumentieren. Schule-am Bauernhof-Tage planen. Dünger ausbringen, Felder fräsen, Salat, Fenchel, Kohlrabi auspflanzen. Kraut und Kohlsprossen auspflanzen. Blumen vorziehen. Rote Rüben aussäen. Erdbeeren jäten. Schulklassen empfangen.  Sellerie, Mais, Lauch, Gurken, Wassermelonen, Kohl, Karfiol, Brokkoli, Romanesco und  Kürbis – raus aufs Feld.  
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Langsam wirds Sommer...also Zeit für den Umzug von Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini, Süsskartoffeln und Melanzani – pikiert, getopft und großgewachsen - ins Gewächshaus.
Pastinaken und Petersilienwurzel aussäen. Erdbeeren mulchen.  Schulklassen empfangen. Blumen auspflanzen, Salat, Fenchel, Petersilie auspflanzen. Unkraut hacken – immer und überall.
Erdbeeren ernten und verkaufen – am besten 7 Tage die Woche. Schädlinge unter Kontrolle halten. Ernten & Marktfahren. Schulklassen betreuen. Tomaten hochbinden. Unkraut hacken, ernten, ernten, ernten, verkaufen, verkaufen, verkaufen.
Wurzelgemüse vom Unkraut befreien und vereinzeln bevors im Unkraut verschwindet...
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Weiter geht´s...Abgeerntete Flächen fräsen und neu bepflanzen. Jungpflanzen gießen. Ernten, Unkraut jäten, ab Hof verkaufen, Markt fahren, Salat, Kohlrabi, Fenchel, Petersilie nachpflanzen, Blumensträuße binden, Strohblumen schneiden und aufhängen.
Zwiebeln endlich ernten und zum Trocknen auflegen.
Schön langsam das warme Arbeitsgewand raussuchen. Hendln füttern. Gemüse ausliefern, Rechnungen schreiben, Lieferscheine schreiben, Marktfahren. Hofmarkt ins Gewächshaus verlagern. Blumenbinden, Erdäpfel ernten, Süsskartoffeln ernten. Tomaten, Paprika und Melanzani ausreißen und Folienhäuser neu bepflanzen. Wurzelgemüse ernten & einlagern.
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Wieder fast ein Jahr vorbei…
Während uns die Alltagsroutine  mit 4 Hektar Gemüse und drei schulpflichtigen Kindern beschäftigt, verfliegt die Zeit.

Das Lebenstempo beschleunigt sich.
Nächstes Jahr werden Igor und ich beide 40 und wir haben das Gefühl, wir müssen uns beeilen. Wir hätten da nämlich schon noch einiges vor am Fuxengut.

Hartmut Rosa, ein Soziologe mit - so finde ich - spannenden Ansichten zur Zeitwahrnehmung, ist der Meinung es schadet nicht hin und wieder das eigene Leben gedanklich in Alltagszeit, Lebenszeit und historische Zeit einzuordnen.
Wenn diese Zeitebenen halbwegs zueinander passen, dann kann eigentlich nix schief gehen.

Na dann:...
Seit wir angefangen haben unseren Lebensunterhalt mit Bio-Gemüse zu verdienen haben wir im Alltagsleben meistens das Gefühl, 10 Sachen gleichzeitig zu machen oder mindestens scheint es, dass wir es möglichst gleichzeitig machen sollten damit sich alles ausgeht.
Die anfängliche Euphorie über unseren eigenen kleinen, überschaubaren, herrlich Familienleben-tauglichen Bio-Gemüsehof ist in den ersten Jahren des öfteren verflogen.
Immer und überall hintennach in der kleinteiligen Routine von Familien- & Arbeitsleben.
Übers Jahr sind die Arbeiten im Betrieb aber mittlerweile gut verteilt, alle – Igor, unsere Mitarbeiter und ich - haben ihre Aufgabenbereiche. Es funktioniert und alle sind halbwegs zufrieden…meistens auf jeden Fall. 

Solange die Dinge, mit denen wir unser Alltagsleben füllen auch halbwegs in den lebenszeitlichen Horizont passen, ist man – sagt auf jeden Fall der Herr Rosa, nicht ganz am falschen Dampfer.
Ich bin bald 40 – Halbzeit quasi - und „Was um alles in der Welt mach ich hier eigentlich“ habe ich mich bisher noch nie gefragt…das ist schon mal was.

Bleibt noch der historische Zeithorizont.
Bestenfalls meine Alltags- und Lebenszeit in die historische Zeit in der ich lebe einordnen können.
Passt der Lebensentwurf halbwegs in die wahrgenommenen Erfordernisse der Zeit, in die historische Epoche in der ich lebe?

Die derzeitige Epoche ist ja bekanntlich kein Glanzlicht in der menschlichen Geschichte.
Wir Menschen – ein einziges Ärgernis für diesen Planeten.
Klimakrise, Krieg & Verderben.

Die Ergebnisse der Klimakonferenz in Ägypten sind überschaubar. Was für eine Überraschung.
Auf internationaler Ebene verschiebt man die Rettung der Welt noch ein bisschen. Ist ja eh noch Zeit.

Was gibt´s derweilen Neues in Österreich?
Ah, die Konferenz der Österreichischen Raumordungskonferenz, welche Ende November endlich eine einheitliche, bundesweite Bodenstrategie rausbringen sollte, wurde bis auf weiteres verschoben.
Neuer Termin unbekannt.  
Also auch weiterhin fleißig  landwirtschaftliche Flächen mit neuen Umfahrungsstraßen, Parkplätzen, Supermärkten und Einkaufzentren zubetonieren.

Ich will mich ehrlich gesagt trotzdem weder an einem Kunstgemälde festkleben noch an einen Bagger ketten.
Aber immerhin bebauen wir die Felder am Fuxengut nicht mit Parkplatz oder Einkaufszentrum sondern mit Gemüse und Blumen und lassen dazwischen die Hendln frei laufen.

Kraut & Rüben, bunte Blumen und Hendln unter der Sonne …Das  hat noch keinem Alltag, keinem Leben und keiner Epoche geschadet.

Na dann…kann ich die  beschleunigte Zeitwahrnehmung und die ständige Zeitknappheit eigentlich ja gelassen sehen.
Ärger über etwas, dass sich nicht mehr ausgeht? Keine Sorge, morgen ist im Normalfall ja auch noch ein Tag.

 
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Und sollte ich doch wiedereinmal zeitlich arg ins Schleudern geraten, sorge ich für ein bisschen Entschleunigung bei einer Partie „Mensch ärgere dich nicht“ im Altersheim.
Dann hör ich auf mich zu ärgern und hol dieses oder jenes einfach am nächsten Tag nach...oder streiche es vielleicht überhaupt von der Liste. Vieles ist dann nämlich eh garnicht so wichtig wie gedacht.

In diesem Sinne...einen geruhsamen 1. Adventsonntag und eine stressfreie Weihnachtszeit!
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Autor:
Julia
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