15.08.2017_Sonnenblumen und Wassermelonen
Die erste heiße Phase.
Während unsere GemüsekundInnen vom Urlaub erzählen, der entweder bereits in der Vergangenheit oder noch in der Zukunft liegt, ist es auch im Haus am Fuxengut ruhig geworden. Igor (inklusive 2/3 unserer Kinderschar) weilt im ukrainischen Dorf seiner Kindheit wo er höchstwahrscheinlich mit seinem Grossvater am Fluss Bug sitzt und fischt – durchaus eine ungünstige Zeit was das Gemüse anbelangt, aber er hat es sich im Hinblick auf die vergangenen kräftezehrenden Monate verdient. Freunde und Familie haben sich im Gebiet zwischen Polarkreis , Spanien und Albanien verteilt.
Nur ich, ich halte die Stellung am Acker. Statt Koffer werden Gemüsekisten von A nach B geschleppt. Sonnengebräunt bin ich nicht vom Strand sondern vom Ernten.
Sommer verspricht Freizeit und Freiheit…außer in der Landwirtschaft. Igor und ich haben es uns bereits eingestanden, ab nächsten Jahr muss dringend eine zusätzliche Arbeitskraft her, die uns in den Hochsommermonaten bei Gemüseflut und Unkrautlawinen zur Seite steht. Arbeitstage mit 14 Stunden sind derzeit die Regel. Die Hände werden trotz akribischen birschtlns nicht mehr sauber. Zugegeben, wir sind vom Arbeitsaufwand selber ein bisschen überrascht. Wenn wir wollten, könnten wir auch 24 Stunden arbeiten, man wird einfach nie, NIE fertig.
Gleichzeitig biegt sich das Feld derzeit wie eine Festtafel, die Sonnenblumen entlang der Fuxengutstrasse stehen in voller Blüte, im Folienhaus vemischt sich der Duft der reifen Tomaten mit dem der Blumen am Ackerrand, die Wassermelonen sind zuckersüss…Der Geschmack von reifen Gemüse – von A wie Artischocke bis Z wie Zwiebel – liegt in der Luft.
Nur ich, ich halte die Stellung am Acker. Statt Koffer werden Gemüsekisten von A nach B geschleppt. Sonnengebräunt bin ich nicht vom Strand sondern vom Ernten.
Sommer verspricht Freizeit und Freiheit…außer in der Landwirtschaft. Igor und ich haben es uns bereits eingestanden, ab nächsten Jahr muss dringend eine zusätzliche Arbeitskraft her, die uns in den Hochsommermonaten bei Gemüseflut und Unkrautlawinen zur Seite steht. Arbeitstage mit 14 Stunden sind derzeit die Regel. Die Hände werden trotz akribischen birschtlns nicht mehr sauber. Zugegeben, wir sind vom Arbeitsaufwand selber ein bisschen überrascht. Wenn wir wollten, könnten wir auch 24 Stunden arbeiten, man wird einfach nie, NIE fertig.
Gleichzeitig biegt sich das Feld derzeit wie eine Festtafel, die Sonnenblumen entlang der Fuxengutstrasse stehen in voller Blüte, im Folienhaus vemischt sich der Duft der reifen Tomaten mit dem der Blumen am Ackerrand, die Wassermelonen sind zuckersüss…Der Geschmack von reifen Gemüse – von A wie Artischocke bis Z wie Zwiebel – liegt in der Luft.
Manchmal kann ich es selbst kaum glauben, dass diese Stück Land vor knapp 4 Monaten noch ganz nackert und unbedeckt vor uns lag. Ja, jetzt muss ich hier einfach einmal - ganz ungeniert - meine Bewunderung für unsere bisherige Arbeit kundtun.
Vor 10 Jahren haben wir erstmals beschlossen, Gemüse anzubauen. Nicht am Fuxengut, sondern an der Südseite unseres schwedischen Studentenheims, in dem wir uns gerade frisch kennengelernt haben. Was uns dazu bewogen hat, weiss ich nicht mehr ganz so genau. Aber wenn ich mich jetzt daran erinnere, scheints, als ob das Buch unseres Lebens damals schon geschrieben war. Als sich Igor nach Ende des Semesters wieder ins Flugzeug Richtung Kiew setzte, liess er mich mit den ersten reifen Tomaten zurück. Nie wieder habe ich so gute Tomaten gegessen.
Aber hätte mir damals jemand erzählt, dass wir ein Jahrzehnt später im eigenen Gewächshaus zwischen 3 Meter hohen Tomatenstauden stehen, von denen wir uns eine Existenz aufzubauen versuchen, hätte ich es wohl nicht geglaubt.
Jetzt sind wir da, wo wir hinwollten. In manchen Momenten dieser ersten Gemüse-Hochsaison heillos überfordert aber trotzdem zweifellos am richtigen Weg. Sommerzeit wird für uns nie die Zeit der großen Freiheit. Wenn alles gut angelaufen ist, hoffen wir aber auf den einen oder anderen verlässlichen Mitarbeiter in der Hochsaison, der uns ein Zeitfenster für eine kleine Sommerpause ermöglicht. Und bis es soweit ist, kämpfen wir uns durch diese erste heiße Phase. Ein paar Vormittagsstunden im leeren Freibad und Wassermelonen zum Frühstück sind ohnehin auch sowas wie Urlaub.
Aber hätte mir damals jemand erzählt, dass wir ein Jahrzehnt später im eigenen Gewächshaus zwischen 3 Meter hohen Tomatenstauden stehen, von denen wir uns eine Existenz aufzubauen versuchen, hätte ich es wohl nicht geglaubt.
Jetzt sind wir da, wo wir hinwollten. In manchen Momenten dieser ersten Gemüse-Hochsaison heillos überfordert aber trotzdem zweifellos am richtigen Weg. Sommerzeit wird für uns nie die Zeit der großen Freiheit. Wenn alles gut angelaufen ist, hoffen wir aber auf den einen oder anderen verlässlichen Mitarbeiter in der Hochsaison, der uns ein Zeitfenster für eine kleine Sommerpause ermöglicht. Und bis es soweit ist, kämpfen wir uns durch diese erste heiße Phase. Ein paar Vormittagsstunden im leeren Freibad und Wassermelonen zum Frühstück sind ohnehin auch sowas wie Urlaub.