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12.09.2018_Vom Glück, ein Huhn zu sein

Putin und seine 12 Hennen

Was war zuerst – Huhn oder Ei? Nix von beiden. Es war ein Karton…auf jeden Fall am Fuxengut. Feierlich haben unsere Kinder diesen geöffnet und die ängstlichen Junghennen samt Hahn befreit. Das war vor 2 Jahren.
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Hühner wollen wir halten, dass wussten wir schon in Wien. Aufwachen mit dem Krähen des Hahns und dann schnell ein frisches Frühstücksei aus dem Stall holen. Der Inbegriff des idealisierten Landlebens.
Ob nur fürn Eigenverbrauch oder auch für die Vermarktung, das war noch nicht ganz so klar. Klar war nur..Das Halten von Hühnern ist in der Ukraine, von Dorf bis Kleinstadt, selbstverständlich – damit klarerweise auch für meinen Ehemann. Am Fuxengut gab es in den 1970ern auch jede Menge Hühner – immerhin, meine Großeltern waren über die Gemeindegrenze hinaus für ihre (wenn auch damals noch nicht zertifizierten) Bio-Hühner bekannt.
Ich sammelte in den frühen 90ern erste Erfahrungen in der Haltung von Federvieh. Damals handelte es sich jedoch noch um einen Wellensittich aus der Zoofachhandlung am Wieserfeldplatz.
Aber um wieder zum Anfang zu kommen…dem Karton entstiegen im Jahr 2016 unsere ersten 12 Hühner und ein zerrupfter Hahn – der sich in weiterer Folge als richtiges Mistviech entpuppen sollte.
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Es dauerte nämlich nicht lange, und der mittlerweile stattlich gewachsene Hahn mit egomanischen Charakterzügen beanspruchte die Wiese vorm Haus unrechtmäßig für sich und seine Damen. Für die Bewohner des Fuxenguts hieß das: NO TRESPASSING. Und wenn man doch was im Mostobstgarten zu tun hatte, dann lieber nicht ohne Schneeschaufel oder Walkingstecken (je nach Jahreszeit).
Die Hühner passten sich besser an ihr Leben am Bauernhof an. Jeden Tag ein Ei und ansonsten friedliches gackern und scharren.
Aufgrund der Bodenhaltung in jungen Jahren erlernten sie, trotz gutem Zuredens und raufhebens, nie das Schlafen auf einer Sitzstange. Lieber schliefen sie - dicht an den Hahn (der mittlerweile den Namen Putin erhalten hatte) gekuschelt - wie Meerschweinchen im Stroh.
Der erste Winter zog ins Land und der darauffolgende Frühling brachte neue Hühner, neue Rassen. Bald stellte sich heraus, dass alles was nicht Turbo-Hybridhenne (wie unsere ersten 12) war, früher oder später einen unnachgiebigen Brutwunsch entwickelte. Wir waren nicht darauf eingestellt und ignorierten vorerst die Brutversuche der Hennen: Hintern hoch, und Eier raus aus dem Nest.
Aber man glaubt kaum, wie depressiv manche Hühner werden, wenn dem Brutwunsch nicht nachgegeben wird. Also haben wir uns überreden lassen. Und ganz ehrlich…eine Henne mit frisch geschlüpften Küken im Stroh. Da wird einem warm ums Herz. Da übersieht man schnell die Zeit und hockt ein Stündchen bewegungslos auf einem Strohballen.
Wie die Küken sich in die Wärme und Geborgenheit unter den mütterlichen Flügel kuscheln….einfach herzallerliebst.
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Irgendwann kommt dann der große Tag und die Küken trauen sich mit ihrer Glucke raus, patschert wird über alles drübergestolpert um im nächsten Moment panisch zur Mutter zu laufen – völlig überfordert von der unbekannten Welt ausserhalb des Stalls.
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Bald wird jedoch – ganz nach Mutters Instruktionen - in der Erde gescharrt und an der warmen Hausmauer in der trockenen Erde gebadet.
Dann liegen dort diese Federkugeln mit halb-geschlossenen Augen und gönnen sich ein Mittagsschläfchen. Da liegen sie, völlig entspannt…und ich denk bei mir – ja, das ist artgerechte Tierhaltung.
So zufrieden, mit „so wenig“. Ein Plätzchen an der warmen Hausmauer im Spätsommer. Da möchte ich mich am liebsten dazulegen.
Natürlich geht’s nicht nur romantisch zu bei uns. Putin musste schlussendlich abtreten und landete gemeinsam mit Karotten & Kartoffeln vom angrenzenden Acker in der Suppe. Die 12 Witwen haben ein halbes Stündchen getrauert und sind dann wieder zur Tagesordnung übergegangen.

Mittlerweile haben wir knapp 50 Hennen und auch wieder ein paar Hähne. Wenn man in der Früh den Stall betritt wird man fast umgerannt.
Hühner zeigen, entgegen ihres Rufes, Charakter. Es gibt Ungustln und es gibt richtig Liebenswerte die mit den Schwanzfedern wedeln und ungeduldig wie ein junger Hund um einen rumschwanzln, wenn man den Futtertrog füllt. Es gibt die reservierten, introvertierten Hühner, die einen immer mit Argwohn beobachten. Und es gibt die aufdringlich-Ungenierten, die in unser Wohnhaus spazieren, als wär es das Normalste auf der Welt.
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eine der aufdringlich-Ungenierten
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Putins Nachfolger
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Unzertrennlich - die Perlhühner-Geschwister
Wenn man Hühner – ob unnahbar, anschmiegsam oder distanzlos, einmal näher kennengelernt hat, fällt es schwer, sich für sie ein Leben ohne Tageslicht und Erdbad in der Abendsonne vorzustellen.
Vom industriellen Küken-aussortieren fang ich lieber garnicht erst an.

Die Frage, ob zuerst das Huhn oder das Ei war, lässt sich am Fuxengut jedenfalls nicht mehr so leicht beantworten. Unsere Hühner entsteigen nur noch in Ausnahmefällen einem Karton. Der Rest wird naturgemäss von warmen Hühnerhintern ausgebrütet. Am Freitag sollte es wieder soweit sein. Dann sitz ich wieder auf dem Strohballen und erfreu mich des Anblicks der flauschigen Küken, die unterm Hühnerflügel der stolzen Glucke hervorblinzln.
Autor:
Julia
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