01.05.2018_Tag der Arbeit
Die Zukunft ist auf unserer Seite...vielleicht aber auch nicht.
Die Sterne stehen gut, für die Bauern und Bäuerinnen dieser Tage.
Der Saharastaub bringt Mineraldünger aus dem Süden. Den Bienen, unseren unentbehrlichen Helfern, soll es zukünftig doch nicht ganz so arg an den pelzigen Kragen gehen…immerhin verbietet die EU drei Arten besonders schädlicher Insektizide. Außerdem geht’s auch in der Landwirtschaft zunehmend in Richtung Digitalisierung. Drohnen und ausgeklügelte Apps werden unser Gemüse überwachen und für entsprechende Maßnahmen sorgen.
Dann heißt es nur noch zurücklehnen im gemütlichen Ohrensessel und auf die reiche Ernte warten.
Na bitte, a gmahde Wiesen bis zum Ende unserer Erwerbstätigkeit.
Oder vielleicht doch nicht?
Während sich meine Eltern mittlerweile im Landeanflug oder zumindest im Sinkflug Richtung Pensionierung befinden, hat sich für meine Generation hinsichtlich der beruflichen Planbarkeit einiges verändert.
Alles nimmer ganz so vorhersehbar. Am besten immer flexibel, lernfreudig, innovativ und kreativ bleiben. Weil fix ist nix mehr.
Geheimratskäse aus der heißen Wachswanne fischen, nächtliche Fahrgäste in U-Bahn-Stationen zählen, dänische Hortensien verpacken, Dächer über Wien begrünen, Studenten ins Ausland verschicken. Das alles zauberte mir schon Geld aufs Girokonto.
Aber Arbeitsplätze, an denen ich hätte bleiben können bis ich alt und müde bin, waren da keine dabei. Ferialpraktikum, Werkvertrag, freier Dienstnehmer, geringfügige Anstellung, zeitlich befristete Vollzeitanstellung…so stand es in den letzten 15 Jahren in meinen Verträgen geschrieben.
Unbefristet, Vollzeit und auch noch familientauglich soll es sein?
Wie wärs mit einer eigenen Landwirtschaft?
Auf dem Acker vorm Haus geht einem die Arbeit mit Sicherheit auch bis in die 2050er-Jahre nicht aus. Voller als Vollzeit ist es, von Frühling bis Spätherbst auf jeden Fall. Und die Kinder sind auch immer in Schreiweite.
Der Saharastaub bringt Mineraldünger aus dem Süden. Den Bienen, unseren unentbehrlichen Helfern, soll es zukünftig doch nicht ganz so arg an den pelzigen Kragen gehen…immerhin verbietet die EU drei Arten besonders schädlicher Insektizide. Außerdem geht’s auch in der Landwirtschaft zunehmend in Richtung Digitalisierung. Drohnen und ausgeklügelte Apps werden unser Gemüse überwachen und für entsprechende Maßnahmen sorgen.
Dann heißt es nur noch zurücklehnen im gemütlichen Ohrensessel und auf die reiche Ernte warten.
Na bitte, a gmahde Wiesen bis zum Ende unserer Erwerbstätigkeit.
Oder vielleicht doch nicht?
Während sich meine Eltern mittlerweile im Landeanflug oder zumindest im Sinkflug Richtung Pensionierung befinden, hat sich für meine Generation hinsichtlich der beruflichen Planbarkeit einiges verändert.
Alles nimmer ganz so vorhersehbar. Am besten immer flexibel, lernfreudig, innovativ und kreativ bleiben. Weil fix ist nix mehr.
Geheimratskäse aus der heißen Wachswanne fischen, nächtliche Fahrgäste in U-Bahn-Stationen zählen, dänische Hortensien verpacken, Dächer über Wien begrünen, Studenten ins Ausland verschicken. Das alles zauberte mir schon Geld aufs Girokonto.
Aber Arbeitsplätze, an denen ich hätte bleiben können bis ich alt und müde bin, waren da keine dabei. Ferialpraktikum, Werkvertrag, freier Dienstnehmer, geringfügige Anstellung, zeitlich befristete Vollzeitanstellung…so stand es in den letzten 15 Jahren in meinen Verträgen geschrieben.
Unbefristet, Vollzeit und auch noch familientauglich soll es sein?
Wie wärs mit einer eigenen Landwirtschaft?
Auf dem Acker vorm Haus geht einem die Arbeit mit Sicherheit auch bis in die 2050er-Jahre nicht aus. Voller als Vollzeit ist es, von Frühling bis Spätherbst auf jeden Fall. Und die Kinder sind auch immer in Schreiweite.
Aber wie sicher ist diese Art des Broterwerbs?
Kann man als Familie davon (gut) leben? Was, wenn einer von uns krank wird? Ein Armbruch in der Saison, na guade Nocht. Dunkle Sturm- und Hagelwolken, die sich bedrohlich aus dem Ennstal schieben? Gar nicht gut. Bio und Regional - wird der Trend anhalten?
Und wenn ich schon beim Thema Pensionierung bin. Kann man von einer voraussichtlich minimalen landwirtschaftlichen Pension leben?
Julia und Igor, ein verschrumpeltes altes Ehepaar, irgendwann in 40, 50 Jahren, das am finanziellen Existenzminimum dahinkratzt und hofft mit dem noch schaffbaren kleinen Gemüsegärtchen und den 5 Hendln hinterm Haus über die Runden zu kommen.
Nix da mit schicken Seniorenreisen auf einem Kreuzfahrtschiff. Mit Sektflöten und falschen Zähnen in den persönlichen Sonnenuntergang segeln…davon werden wir wohl nur träumen.
Ok, das steht eigentlich ohnehin nicht in meinem Lebensplan.
Aber was ist mit den beruflichen Risiken, die am Schmalspurtraktor mitfahren?
Gibt es einen Plan B?
Finanzielle Sicherheit und persönliche Erfüllung soll mir mein Beruf bieten. Identität und Selbstwert soll er mir verleihen…und dazu meinen Kontostand über Wasser halten.
Das alles hat sich bislang erfüllt. Aber Verlässlichkeit ist keine Eigenschaft des Lebens…und schon gar keine Eigenschaft der Arbeitswelt.
Vor 10 Jahren habe ich Igor ein Leiberl mit dem Spruch „Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung“ geschenkt. Anlass waren die unüberwindbar scheinenden bürokratischen Hürden fürs gemeinsame Leben nach Ende unserer Studentenaustauschprogramme.
Kann man als Familie davon (gut) leben? Was, wenn einer von uns krank wird? Ein Armbruch in der Saison, na guade Nocht. Dunkle Sturm- und Hagelwolken, die sich bedrohlich aus dem Ennstal schieben? Gar nicht gut. Bio und Regional - wird der Trend anhalten?
Und wenn ich schon beim Thema Pensionierung bin. Kann man von einer voraussichtlich minimalen landwirtschaftlichen Pension leben?
Julia und Igor, ein verschrumpeltes altes Ehepaar, irgendwann in 40, 50 Jahren, das am finanziellen Existenzminimum dahinkratzt und hofft mit dem noch schaffbaren kleinen Gemüsegärtchen und den 5 Hendln hinterm Haus über die Runden zu kommen.
Nix da mit schicken Seniorenreisen auf einem Kreuzfahrtschiff. Mit Sektflöten und falschen Zähnen in den persönlichen Sonnenuntergang segeln…davon werden wir wohl nur träumen.
Ok, das steht eigentlich ohnehin nicht in meinem Lebensplan.
Aber was ist mit den beruflichen Risiken, die am Schmalspurtraktor mitfahren?
Gibt es einen Plan B?
Finanzielle Sicherheit und persönliche Erfüllung soll mir mein Beruf bieten. Identität und Selbstwert soll er mir verleihen…und dazu meinen Kontostand über Wasser halten.
Das alles hat sich bislang erfüllt. Aber Verlässlichkeit ist keine Eigenschaft des Lebens…und schon gar keine Eigenschaft der Arbeitswelt.
Vor 10 Jahren habe ich Igor ein Leiberl mit dem Spruch „Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung“ geschenkt. Anlass waren die unüberwindbar scheinenden bürokratischen Hürden fürs gemeinsame Leben nach Ende unserer Studentenaustauschprogramme.
Der Spruch scheint mir auch für unser berufliches Schaffen in den kommenden 30, 40 Jahren passend.
Auch wenns nicht immer a gmahde Wiesn sein wird, eine passende Kurve zum kratzen wird sich finden. Davon bin ich überzeugt.
Aber noch ist es nicht soweit…jetzt freuen wir uns erst einmal über Saharastaub-Dünger, auf Regenwolken aus dem Ennstal und eine passende App fürs Unkrautrupfen.
Auch wenns nicht immer a gmahde Wiesn sein wird, eine passende Kurve zum kratzen wird sich finden. Davon bin ich überzeugt.
Aber noch ist es nicht soweit…jetzt freuen wir uns erst einmal über Saharastaub-Dünger, auf Regenwolken aus dem Ennstal und eine passende App fürs Unkrautrupfen.